Foto: Klaus D. Wolf Birgid und Werner Korb Foto: Klaus D. Wolf

Birgid und Werner Korb: Für die Bildung junger Menschen

Ein bis zwei Mal pro Jahr reisten die Apothekerin und der Arzt nach Asien und packten bei Don Bosco mit an, wo Hilfe gebraucht wurde. Mit einer Stiftung unterstützt das Ehepaar die Schul- und Berufsausbildung junger Menschen in Don Bosco Einrichtungen in Laos, Kambodscha und auf den Philippinen.

Veröffentlicht am 04.08.2022

Zuerst flog Werner Korb alleine um die Welt. Als Betriebsarzt bei einem großen Konzern bereiste er viele Länder der Erde. Mit dem Eintritt in den Ruhestand begann er, Einsätze für die ärztliche Hilfsorganisation German Doctors (damals Ärzte für die Dritte Welt) zu leisten. Bald stellte seine Frau Birgid fest: Um wirklich zu verstehen zu können, was ihr Mann bei seinen Reisen erlebte, welches Elend er sah, welche Hilfe nötig war, wollte sie sich selbst ein Bild machen. Und mitarbeiten.  

Als Apothekerin konnte sie bei den German Doctors nicht eingesetzt werden. Also organisierte das Ehepaar über einen Freund zunächst je einen mehrwöchigen Aufenthalt im indischen Kalkutta und in Bangladesch – er als German Doctor, sie als Volontärin bei den Missionarinnen der Nächstenliebe. 2006 schließlich wandten sich die beiden an die Missionsprokur der Salesianer Don Boscos in Bonn. Noch im selben Jahr war Birgid Korb das erste Mal als Freiwillige für Don Bosco im Einsatz. Diesmal in Manila auf den Philippinen, wieder fast zeitgleich mit ihrem Mann.

Unterricht in Medizin

Von da an reisten die beiden jedes Jahr ein bis zwei Mal für mehrere Wochen nach Asien. Nachdem Werner Korb seine Einsätze bei den German Doctors wegen Erreichen der vorgegebenen Altersgrenze beenden musste, packte er wie seine Frau bei Don Bosco mit an, wo Hilfe gebraucht wurde. Unter anderem unterrichteten die beiden Kinder und Jugendliche im Bereich Medizin und Hygiene und besuchten die Familien der von ihnen geförderten Schülerinnen und Schüler. Seit einigen Jahren unterstützen die 77-Jährige und der 84-Jährige mit einer Stiftung die Schul- und Berufsausbildung junger Menschen in Don Bosco Einrichtungen in Laos, Kambodscha und auf den Philippinen.

Wer sich als Freiwillige oder Freiwilliger engagagieren wolle, benötige neben dem Wunsch zu helfen ein großes Interesse an Menschen und deren Kulturen, sagt Werner Korb. „Man kommt sehr nachdenklich und dankbar wieder zurück“, so der Mediziner. Was nicht heißt, dass das Erlebte die Korbs nur deprimiert habe. „Wir können auch noch feiern und uns freuen", sagt Korb. "Wenn wir uns nicht mehr freuen könnten, könnten wir auch nicht mehr helfen.“

Freunde und Familie nehmen Anteil

Von ihrem bisher letzten Einsatz kehrte das Ehepaar im Februar 2020 zurück, kurz bevor Corona Reisen für lange Zeit unmöglich machte. Wann sie noch einmal aufbrechen werden, steht noch nicht fest. Währenddessen erzählen die beiden weiterhin bei Freunden und in der Pfarrgemeinde von ihren Projekten, zeigen Filme und Fotos und werben um Spenden. Auch die drei Kinder und acht Enkel nehmen Anteil am Engagement der Eltern und Großeltern. Und schauen mit großem Interesse auf Menschen in Not und deren Lebenswelt.