Foto: Don Bosco Bonn/Hartmut Schwarzbach Junge Mutter mit Baby und Don Bosco Schwester Foto: Don Bosco Bonn/Hartmut Schwarzbach

Cotonou: Schutz und Begleitung von Teenager-Müttern

Im Maison du Soleil in Benin betreuen die Don Bosco Schwestern schwangere Mädchen und Teenager-Mütter mit ihren Babys. Die Jugendlichen finden dort Halt und Geborgenheit und können eine Ausbildung absolvieren. 

Veröffentlicht am 10.09.2025

Maison du Soleil der Don Bosco Schwestern in Cotonou, Benin

Schutz von jungen Müttern und ihren Kindern sowie von Mädchen und Frauen

Förderbedarf: 4.500 Euro

Projekt unterstützen

In Cotonou, der Hauptstadt der westafrikanischen Republik Benin, sind frühe und ungewollte Schwangerschaften unter Mädchen und jungen Frauen nicht selten. Häufig stehen sie in Verbindung mit Formen geschlechtsspezifischer Gewalt – darunter auch Vergewaltigungen in Zwangsehen.

Oft sind die Mädchen mit der Verantwortung ganz alleine

Neben den körperlichen und seelischen Folgen bedeutet eine frühe Schwangerschaft für viele Mädchen auch das Ende ihrer schulischen Laufbahn. Damit entgeht ihnen nicht nur die Möglichkeit auf Bildung, sondern auch die Chance, ihr Leben später einmal selbstbestimmt zu gestalten.

Oft sind die jungen Frauen in dieser schwierigen Situation auf die Unterstützung ihrer Herkunftsfamilie angewiesen – besonders dann, wenn der Vater des Kindes keine Verantwortung übernimmt. Doch wenn auch die Familie sich zurückzieht, bleiben die Mädchen mit dem, was sie erlebt haben, mit der Schwangerschaft und der Verantwortung als junge Mutter häufig ganz auf sich allein gestellt – oft ohne jede materielle oder emotionale Unterstützung. Umso wichtiger ist es, ihnen Orte und Menschen an die Seite zu stellen, die sie stärken, begleiten und ihnen neue Perspektiven eröffnen.

Jamila*, 16, im sechsten Monat schwanger
Ich fühle mich hier sicher und es gefällt mir mit den anderen Mädchen. Ich möchte später gerne im Kosmetikbereich arbeiten.

Wenn möglich, kehren die jungen Mütter in ihre Herkunftsfamilie zurück

Im Maison du Soleil finden junge Mütter und ihre Babys einen Ort der Sicherheit, Fürsorge und neue Hoffnung. Seit 2011 begleiten die Schwestern dort Teenager, die viel zu früh mit Verantwortung, Gewalt oder Vernachlässigung konfrontiert worden sind. Viele der jungen Frauen haben schwere Erfahrungen gemacht – körperlich, seelisch und sozial. Im Maison du Soleil dürfen sie zur Ruhe kommen, werden gestärkt und können neue Perspektiven für sich und ihr Kind entwickeln.

Nach etwa einem Jahr im Wohnheim wird, wenn möglich, behutsam eine Rückkehr in die Herkunftsfamilie oder zu nahestehenden Verwandten vorbereitet – stets mit dem Ziel, die jungen Mütter nicht allein zu lassen, sondern ihnen ein tragfähiges Umfeld zu schaffen.

So können Sie helfen

Jedes Jahr nimmt das Maison du Soleil mindestens zehn Teenagermütter mit ihren Kindern auf. Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, dass die Jugendlichen Geborgenheit und Wertschätzung erfahren und geben ihnen die Möglichkeit zu einem Neubeginn. 

Ein Beispiel: Die Geschichte von Jamila

Jamilas* Familie lebt in einem Dorf nahe Parakou, der drittgrößten Stadt Benins. Hier hat sie mit ihren Eltern gelebt, bis der Vater sie eines Tages zu einer Frau in Cotonou brachte. Dort arbeitete die heute 16-Jährige als Marktmädchen und begann zudem eine Schneiderlehre. Während der Lehre wurde sie vergewaltigt. Der Mann wurde angezeigt und vor Gericht geladen, erschien dort aber nicht.

Das Jugendamt schickte sie in das Maison du Soleil der Don Bosco Schwestern. Ihre Mutter war zunächst sehr verärgert über die Schwangerschaft. Inzwischen haben sich Mutter und Tochter wieder ausgesöhnt und stehen telefonisch miteinander in Kontakt. Die Mutter hat auch versprochen, Jamila zu helfen, wenn das Kind da ist. „Das Ziel ist es immer, die Mädchen wieder in ihre Familie zu bringen. Das ist leider nicht immer möglich“, erklärt Laetitia Gnonttove, Sozialarbeiterin im Maison du Soleil.

Nach dem Mutterschutz wird Jamila eine neunmonatige Ausbildung bei den Don Bosco Schwestern mit anschließendem Praktikum absolvieren. Für die Kinderbetreuung ist gesorgt. Auch bei der Arbeitssuche werden die Schwestern Jamila unterstützen.

*Name von der Redaktion geändert

Das Projekt im Überblick

Projekt: Cotonou: Schutz und Begleitung von Teenager-Müttern

Ziel: Schutz von jungen Müttern und ihren Kindern sowie von Mädchen und Frauen

Zielgruppe: Mädchen und Frauen mit ihren Kindernm, die auf dem örtlichen Markt arbeiten

Träger/Einrichtung: Soeurs Salésiennes de Don Bosco – Province Africa Occidental (AFO)

Einzugsgebiet der Maßnahmen: Cotonou, Benin

Zahl der betreuten jungen Menschen: ca. 100 Mädchen und Frauen

Zeitraum: 2026

Fördersumme: 4.500 Euro