P. Otto Nosbisch: Wegbegleiter für junge Menschen sein
Pater Otto Nosbisch ist Direktor und Einrichtungsleiter der Salesianer Don Boscos in Essen. Zum Haus gehören ein Gymnasium, ein Offener Treff, ein Studentenwohnhaus und ein Sportverein. Der von Don Bosco geprägte Begriff Assistenz ist für den 63-Jährigen zum Schlüsselwort geworden.
Veröffentlicht am 24.06.2022
Als junger Mann habe ich während meiner Ausbildung bei der Deutschen Bundespost ehrenamtlich im Don-Bosco-Club in Köln-Mülheim mitgearbeitet. Wie die Salesianer dort mit den Kindern und Jugendlichen umgingen, wie engagiert und herzlich die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die jungen Menschen da waren, hat mich sehr fasziniert.
Dort habe ich erlebt, was Assistenz im Geist Don Boscos bedeutet: mitten unter den jungen Menschen sein, mit ihnen spielen, ihnen zuhören, für sie da sein, sie begleiten, sie nie aufgeben, ein Herz für sie haben, sie annehmen und ihnen vertrauen. Die Kinder und Jugendlichen fühlten sich wohl und der Club wurde ein Teil ihres Zuhauses.
Offenheit und Fröhlichkeit
Assistenz ist zum Schlüsselwort meines salesianischen Lebens geworden. Bis heute ist es mir ein großes Anliegen, dass ich, wo auch immer ich eingesetzt bin, bei den jungen Menschen bin, ihre Lebenswelt kennenlerne und ihnen so Wegbegleiter sein kann. Im Umgang mit ihnen, in der Art und Weise auf sie zuzugehen, in der Offenheit und Fröhlichkeit ihnen gegenüber sollen sie spüren, dass sie immer und mit allem auf mich zukommen können.
Dabei ist es mir auch wichtig, die Jugendlichen mit Christus in Berührung zu bringen, sie den Saum Jesu berühren zu lassen, weil von dort eine Kraftquelle ausgeht. Das ist manchmal nicht einfach, weil viele junge Menschen weit weg sind von Jesus, vom Glauben, von der Kirche. Da denke ich mir manchmal: Hab Mut, sei authentisch, lebe dein Zeugnis und rede von dem, wovon dein Herz voll ist.
Gemeinsam im Geist Don Boscos
Immer wieder motiviert mich, dass der Geist Don Boscos in so vielen Menschen mit und ohne Ordensgelübde lebt. Es löst in mir eine große Freude aus, das bunte Treiben der Kinder und Jugendlichen im Don-Bosco-Club oder auf dem Schulhof zu erleben und zu sehen, dass sie gerne da sind, sich frei fühlen und immer wissen, wen sie ansprechen können.
Das Dasein und Mitsein, egal, wo ein Kind oder Jugendlicher gerade steht und was seine Lebenssituation ausmacht, hat Don Boscos Handeln immer geprägt. Ich bin sehr überzeugt, dass diese Pädagogik und sein Geist heute noch in unseren Einrichtungen umgesetzt wird und lebt.