Bamberg: "Zahltag" für benachteiligte Jugendliche

Im Projekt „Zahltag“ des Don Bosco Jugendwerks Bamberg kümmern wir uns um junge Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren mit problematischen Vorgeschichten, also unter anderem Schulabbrecher oder Jugendliche aus einem schwierigen Elternhaus. Diese jungen Männer und Frauen haben oftmals Schwierigkeiten, eine Ausbildungsstelle zu finden. Zudem fehlt es ihnen oft an Selbstbewusstsein und Durchhaltevermögen. Sie leben ohne Beschäftigung in ihren Familien oder auf der Straße. Eine Grundversorgung mit Essen und Kleidung ist in vielen Fällen nicht mehr gewährleistet; vor allem haben sie oft keine Perspektiven für ein gelungenes Leben.

Fähigkeiten fördern

Durch das Projekt finden die jungen Menschen einen Raum, um sich in schweren Lebenskrisen zu sammeln und wieder einen Weg in die Gesellschaft zu finden. Sie erleben, dass sie angenommen werden so wie sie sind und für ihr Tun Wertschätzung und Anerkennung bekommen. Dies hält viele der jungen Menschen davon ab, in Kriminalität oder Drogenkonsum abzugleiten.

Bei unserer Arbeit orientieren wir uns an den individuellen Situationen der jungen Menschen. Durch ein unverbindliches Arbeitsangebot, zum Beispiel Unterstützung bei Renovierungsarbeiten, Gartenpflege oder Fährbetrieb, jeweils für einen halben oder ganzen Tag, wecken wir erste positive Erfahrungen mit Arbeit und schaffen damit Motivation für Engagement und Zuverlässigkeit. Die jungen Menschen erhalten neben einem Taschengeld für die geleistete Arbeit – unter Berücksichtigung der sozialversicherungs- und steuerrechtlichen Aspekte – auch eine warme Mahlzeit und Getränke, was für viele Jugendliche allein schon eine Motivation zum Kommen ist.

Intensive individuelle Beratung

Die Tagelöhner-Tätigkeiten werden so ausgerichtet, dass die jungen Menschen möglichst schnell einen Erfolg haben und dadurch eine identitätsstiftende Wirkung erfahren. Die Projektteilnehmenden werden durch einen Pädagogen täglich bis zu sechs Stunden begleitet. Er leitet sie nicht nur beim Arbeiten an, sondern steht auch für persönliche Gespräche bereit und berät in Alltagsfragen, unter anderem zu Essen, Körperhygiene oder Finanzen. Außerdem ist er bei der Vermittlung in weiterführende Praktika oder Lehrstellen behilflich.

Das Ziel der intensiven individuellen Beratung und Betreuung der Teilnehmenden ist es, dass diese ihre individuellen Schwierigkeiten überwinden, Leistungen der Grundsicherung (wieder) in Anspruch nehmen und die Bereitschaft für eine schulische, ausbildungsbezogene bzw. berufliche Qualifikation oder eine Arbeitsaufnahme entwickeln.

Für das Projekt "Zahltag" erhalten wir keine Regelförderung, es finanziert sich ausschließlich über Spenden. Wir freuen uns deshalb über jede Unterstützung und beantragen eine Fördersumme von 15.000 Euro zu den Personalkosten für den Pädagogen, der die jungen Menschen begleitet, und für das tägliche Taschengeld, dass die Teilnehmenden erhalten.