Benediktbeuern: Hilfe für straffällige Jugendliche
Wiederholt straffällig gewordene Jugendliche und junge Erwachsene bekommen im Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) im Kloster Benediktbeuern eine neue Chance. Im Projekt „Gelungenes Leben“ werden die Teilnehmer im Alter von 14 bis 21 Jahren mit Herausforderungen konfrontiert, die ihnen helfen, sich im persönlichen und sozialen Bereich zu entwickeln und Verantwortung für ihre Zukunft zu übernehmen.
Veröffentlicht am 28.07.2023
Zentrum für Umwelt und Kultur im Kloster Benediktbeuern
Neue Chance für straffällig gewordene Jugendliche
Förderbedarf: 4.500 Euro
Wiederholt straffällig gewordene Jugendliche und junge Erwachsene können durch richterlichen Beschluss zu der Teilnahme am Projekt „Gelungenes Leben“ des Zentrums für Umwelt und Kultur im Kloster Benediktbeuern angewiesen werden. Teilweise kommen die Teilnehmer aus prekären Lebensbedingungen, ihnen fehlten elterliche Zuwendung und Führung sowie alters- und geschlechtsentsprechende Forderung und Förderung. Sie finden keinen Ausweg aus ihren Verhaltensmustern und entscheiden sich möglicherweise immer wieder für straffällige Verhaltensweisen.
Handwerkliche Tätigkeiten
Innerhalb des geschützten Rahmens der Maßnahme werden die ausschließlich männlichen Teilnehmer mit Herausforderungen konfrontiert, die sie durch die Nutzung der eigenen Kräfte und die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe meistern. Gefördert werden persönliche Fähigkeiten, vor allem Selbstbewusstsein, die Fähigkeit zur Selbstreflektion und -regulation sowie Gestaltungskompetenz auf verschiedenen Ebenen. Auch sozialen Fähigkeiten wie Konfliktlösungsstrategien, Teamfähigkeit, Rollenverständnis und Wertesystemen wird ein geeigneter Platz eingeräumt. Diese Fähigkeiten werden sowohl in den Aktionen als auch in gezielten Reflexionseinheiten thematisiert.
Neben der sozialen Gruppenarbeit, erlernen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der ökologischen Projektarbeit im Loisach-Kochelsee-Moor bei landschaftsgestaltenden Arbeiten handwerkliche Fertigkeiten. So arbeiten sie beispielsweise an der Renaturierung von Mooren und dem Bau von Erlebnispfaden mit. Anhand dieser exemplarischen Lernsituationen werden Lernerfolge abgeleitet und auf das Alltagsleben übertragen. „Was du im Projekt geschafft hast – bei den Arbeiten, aber auch im Sozialen –, das schaffst du auch draußen im richtigen Leben!“ – diese Erkenntnis soll sich langfristig bei den Teilnehmenden festsetzen.
Grundlage für weiteres Leben
Die innerhalb der Maßnahme beschrittenen Entwicklungswege bilden eine wertvolle Grundlage für die weitere Zukunftsgestaltung der Teilnehmer. Damit die erworbenen Erfahrungen bestmöglich Früchte tragen können, bieten wir den Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch über das Projektende hinaus bei aufkommenden Widerständen und Rückschlägen Unterstützung und Halt an: Jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer stehen fünf Begleitungsstunden zu, die diese bei Bedarf wahrnehmen können.
Das Projekt im Überblick
Projekt: Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK), Benediktbeuern
Ziel: Stärkung der sozialen und persönlichen Fähigkeiten, Bindung zur ökologischen Umwelt durch Projektarbeit im Loisach-Kochelsee-Moor, um ein selbstbestimmtes, gelingendes Leben – frei von Straffälligkeit – zu beginnen.
Zielgruppe: straffällig gewordene männliche Jugendliche im Alter von 14-21 Jahren
Träger/Einrichtung: Zentrum für Umwelt und Kultur im Kloster Benediktbeuern
Einzugsgebiet der Maßnahmen: Landkreis Bad Tölz
Zahl der betreuten jungen Menschen: 6
Zeitraum: 4 Monate pro Maßnahme
Fördersumme: 4.500 Euro