Foto: P. Simon Härting Junge Menschen sitzen in gemütlichem Aufenthaltsraum der Manege von Don Bosco Berlin am Esstisch Foto: P. Simon Härting

Berlin: Notübernachtung für wohnungslose junge Menschen

Berlin zieht viele junge Menschen an. Doch gerade Jugendliche oder junge Erwachsene ohne Schulabschluss oder berufliche Perspektiven sind häufig von Armut und Obdachlosigkeit bedroht. Die Manege gGmbH der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos und der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel bietet jungen Menschen in schwierigen Situationen Wohnplätze und Notunterkünfte an und unterstützt sie bei der Wohnungssuche.

Veröffentlicht am 14.01.2025

Manege gGmbH Berlin

Wohnplätze und Notunterkünfte für wohnungslose junge Menschen mit Beratung und Begleitung sowie Unterstützung bei der Wohnungssuche zur Entwicklung einer tragfähigen Lebensperspektive

Förderbedarf: 29.120 Euro (32 Euro pro Platz und Nacht für Wasser, Heizung, Möbel, Kleidung, Waschmittel/Hygiene, Verpflegung), ausgehend von 910 Übernachtungen

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In den letzten 20 Jahren hat sich Berlin zu einer beliebten Stadt für junge Menschen entwickelt. Die Suche nach Freiraum, Abenteuer und Großstadtluft zieht gerade Jugendliche und junge Erwachsene besonders an. Doch die Mietpreise in der Stadt sind für die meisten von ihnen unbezahlbar geworden.

Armut und Obdachlosigkeit finden sich in allen Bezirken und betreffen vor allem Menschen ohne Schulabschluss oder berufliche Perspektiven. Junge Menschen, die von sozialer Exklusion bedroht sind, haben in der Stadt wenig Chancen. Der Weg zur Teilhabe an der Gesellschaft ist für sie geprägt von sozialen Zugangsbeschränkungen und finanziellen Hürden. Diese sind den Jugendlichen bewusst und scheinen für sie kaum überwindbar zu sein. Die Manege gGmbH der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos und der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel bietet jungen Menschen in schwierigen Situationen Wohnplätze und Notunterkünfte an und unterstützt sie bei der Wohnungssuche.

Von Verwahrlosung und Unterernährung bedroht

So wie Tina*. Die 18-Jährige kann aufgrund einer Bedrohungslage durch ihren direkten Nachbarn nicht mehr in die eigene Wohnung zurückkehren. Sie kommt nicht aus dem Mietvertrag heraus, ist abgemagert, von Verwahrlosung und Unterernährung bedroht. Sie bekam in der Notübernachtung ein Zimmer, damit sie nicht weiter auf der Straße leben musste. Hilfe zu finden ist für sie schwer, da sie einen gültigen, aber nicht mehr nutzbaren Mietvertrag hat. Für eine Klage oder Anzeige reicht ihre Kraft nicht mehr. Ein Zurück in ihr bisheriges Leben ist ausgeschlossen.

„Wir sind dafür da, junge Menschen an den Übergängen und Brüchen des Lebens zu unterstützen – damit aus Umbrüchen keine dauerhaften Risse des Lebens werden“, sagt der Leiter der Manege, P. Simon Härting. Die Schwerpunkte der Einrichtung mit Sitz in Berlin-Marzahn und Standorten in Reinickendorf und Treptow-Köpenick sind Jugendberatung, Bildung und Jugendhilfe. Seit 2005 bietet die Manege mit Blick auf die Einmaligkeit und Würde jedes einzelnen Jugendlichen ganzheitliche Unterstützung und Begleitung in allen Lebenslagen an.

Hoffnung auf eine Zukunft in der Gesellschaft

Jugendliche ohne Schulabschluss haben in unterschiedlichen geförderten Projekten die Chance, einen Schulabschluss nachzuholen oder an ihrer beruflichen Integration zu arbeiten. Einige der jungen Menschen, die in die Einrichtung kommen, sind zusätzlich von Wohnungslosigkeit betroffen sind, sodass ihre schulischen oder beruflichen Integrationsschritte bereits im Ansatz gefährdet sind.

P. Simon Härting, Einrichtungsleiter Manege gGmbH
Wir wollen mit den jungen Menschen eine realistische und tragfähige Lebensperspektive entwickeln und den Weg dorthin gemeinsam gehen.

Die Notunterkunft gibt wohnungslosen jungen Menschen wieder Hoffnung auf eine Zukunft in der Gesellschaft – und die Chance, mutig und zuversichtlich den Alltag zu meistern und die eigene berufliche Zukunft zu planen oder sich zumindest Gedanken darüber zu machen.

Ein Zimmer, Essen, Austausch und Beratung

Dabei bietet die Manege den jungen Menschen nicht nur ein Dach über den Kopf mit eigenem Zimmer und eigenem Bad sowie eine warme Mahlzeit, sondern auch Austausch mit anderen Jugendlichen oder Fachkräften. Die Anlaufstelle ist 24 Stunden an sieben Tagen pro Woche geöffnet und bietet Raum für Gespräche in einer guten Atmosphäre. Eine gesunde Mischung aus Eigenverantwortung, Qualifizierung und Motivation sowie dem Einfordern von gemeinsam festgelegten Zielen soll den jungen Menschen helfen. Die Umsetzung der Ziele und die Kooperationsbereitschaft der Jugendlichen und jungen Erwachsenen entscheiden darüber, ob und wie lange sie in der Einrichtung bleiben.

Um ihre Arbeit leisten zu können, ist die Manege auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Die Kosten für Wasser, Strom, Verpflegung, Möbel und Kleidung können über andere Maßnahmen nicht gedeckt werden. Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, dass wohnungslose junge Menschen mit fachkundiger Begleitung eine neue Lebensperspektive entwickeln können.

*Name von der Redaktion geändert

Das Projekt im Überblick

Projekt: Notübernachtung für wohnungslose junge Menschen

Ziel: Wohnplätze und Notunterkünfte für wohnungslose junge Menschen mit Beratung und Begleitung sowie Unterstützung bei der Wohnungssuche zur Entwicklung einer tragfähigen Lebensperspektive

Zielgruppe: junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind

Träger/Einrichtung: Manege gGmbH Berlin

Einzugsgebiet der Maßnahmen: Berliner Bezirke Marzahn-Hellersdorf, Reinickendorf und Treptow-Köpenick

Zahl der betreuten jungen Menschen: bis zu 3 Personen pro Nacht

Zeitraum: 1. Juli 2025 bis 31. Juni 2026

Fördersumme: 29.120 Euro (32 Euro pro Platz und Nacht für Wasser, Heizung, Möbel, Kleidung, Waschmittel/Hygiene, Verpflegung), ausgehend von 910 Übernachtungen