Freetown: Hilfe für ehemalige Straßenkinder
Die westafrikanische Republik Sierra Leone leidet bis heute unter den Folgen des Bürgerkriegs, der 2002 endete, und der Ebola-Epidemie um 2015. Viele Kinder leben in bitterer Armut und landen nicht selten auf der Straße. Im Therapie- und Rehazentrum Don Bosco Fambul in Baoma Village nahe Freetown werden ehemalige Straßenkinder sowie Kinder und Jugendliche mit Gewalterfahrungen ganzheitlich versorgt.
Veröffentlicht am 27.10.2023
Don Bosco Fambul, nahe Freetown
ganzheitliche Versorgung von ehemaligen Straßenkindern und Kindern mit Gewalterfahrung
Förderbedarf: 18.000 Euro
Die Bevölkerung von Sierra Leone leidet noch heute unter den Folgen des Bürgerkriegs, der von 1991 bis 2002 im Land herrschte. Die Rebellenbewegung RUF, aber auch staatliche Milizen rekrutierten Kinder und ließen sie grausame Verbrechen begehen. In 2015 wurde das Land erneut in eine humanitäre Krise gestürzt. Das Ebola-Virus kostete tausende Menschen das Leben und hinterließ viele Kinder als Waisen. Allein gelassen leben die Kinder in bitterer Armut und landen nicht selten auf der Straße. Dort sind sie ohne Schutz vielen Gefahren und Risiken ausgesetzt und machen oft schlimmste Gewalterfahrungen. Je länger die Kinder auf der Straße gelebt haben, desto schwerwiegender sind oft die psychischen Folgen. Dies spiegelt sich oftmals in auffälligen Verhaltensweisen und physischen und psychischen Störungen wider, die im Extremfall zu selbstdestruktiven Verhalten führen können.
Im Therapie- und Rehazentrum Don Bosco Fambul in Baoma Village nahe Freetown werden ehemalige Straßenkinder sowie Kinder und Jugendliche mit Gewalterfahrungen ganzheitlich versorgt. Zu den Einrichtungen von Don Bosco Fambul gehören unter anderem ein Straßenkinderzentrum für Jungen, ein Schutzhaus für Mädchen mit Gewalterfahrung sowie das Mädchenhaus Girls Os Plus. Dies ist eine zentrale Anlaufstelle für Mädchen, die durch ihr Leben auf der Straße zu Opfern sexueller Ausbeutung, Gewalt und schweren Menschenrechtsverletzungen geworden sind. Auch Kindern und Jugendlichen, die aufgrund von Kleinstdelikten in die staatlichen Gefängnisse gebracht werden, gibt Don Bosco Fambul ein neues Zuhause.
Hilfe zur Heilung
Durch das sozialpädagogische und therapeutische Angebot sollen die Kinder und Jugendlichen von posttraumatischen Belastungsstörungen geheilt und ihnen neue Perspektiven eröffnet werden, um ihr Leben sinngebend zu gestalten. Neben dem umfassenden therapeutischen Angebot werden auch Bildungslücken mit den Kindern aufgearbeitet und – falls möglich und gewünscht – eine Rückführung in die Herkunftsfamilie begleitet.
Um das Angebot für die Kinder und Jugendliche aufrecht halten zu können, sind die Salesianer Don Boscos vor Ort auf Unterstützung angewiesen. Die COVID-19 Pandemie und die Folgen des Krieges Russlands gegen die Ukraine haben die Lebensmittelpreise zusammen mit der steigenden Inflation in die Höhe schnellen lassen. In 2022 führte dies zu einer Lebensmittelknappheit für rund 1,6 Millionen Menschen.
Das Projekt im Überblick
Projekt: Freetown: Hilfe für Straßenkinder
Ziel: Versorgung, Bildung und Eingliederung in die Gesellschaft durch ganzheitliche Betreuung: ein neues Zuhause, Bildung und Freizeitangebote für ehemalige Straßenkinder und Kinder mit Gewalterfahrungen
Zielgruppe: ehemalige Straßenkinder und Kinder mit Gewalterfahrungen
Träger/Einrichtung: Don Bosco Fambul, Baoma Village nahe Freetown
Einzugsgebiet der Maßnahmen: Freetown
Zahl der betreuten jungen Menschen: 500
Zeitraum: 15.11.2023 bis 15.11.2024
Fördersumme: 18.000 Euro