Foto: Katharina Hennecke Claudius Hillebrand ist Referent im Jugendpastoralinstitut Don Bosco (JPI) im oberbayerischen Benediktbeuern Foto: Katharina Hennecke

Claudius Hillebrand: Menschen für Don Bosco begeistern

Claudius Hillebrand, 53, ist Referent im Jugendpastoralinstitut Don Bosco (JPI) im oberbayerischen Kloster Benediktbeuern. Zuvor war der Theologe dort in der Jugendbildungsstätte Aktionszentrum tätig gewesen. Zu seinen Aufgaben gehört es, Menschen für Don Bosco und seine Anliegen zu begeistern.

Veröffentlicht am 20.04.2023

Bei einem Einführungsseminar für neue Mitarbeitende sitze ich abends noch mit Teilnehmenden zusammen. Im „Stüberl“ geht es zunächst um die Nöte von Kindern und Jugendlichen nach der Corona-Krise, später um die Situation von Ukraine-Flüchtlingen in Deutschland und um die Herausforderungen des Klimawandels – alles Themen, die uns in unseren Einrichtungen und Projekten überall in Deutschland herausfordern. Auf einmal fragt eine Mitarbeiterin, was Don Bosco wohl machen würde, wenn er heute lebte.

Wir überlegen gemeinsam: Sicher wäre er dankbar für die Errungenschaften der digitalen Technik und vielfach vernetzt. Vielleicht würde er auf internationaler Ebene heute ganz anders agieren und vor der UNO Reden halten oder auf großen Kongressen der EU. Dennoch kommen wir am Ende zu dem Schluss: Wahrscheinlich würde er sehr vieles nicht anders machen als zu seiner Zeit auch: Schulen und Heime gründen, jungen Menschen Arbeit verschaffen und sie auf das Leben vorbereiten, ihnen Orientierung bieten und sie zum Glauben einladen.

Vorurteile abbauen und für die Sache Jesu werben

Das Jugendpastoralinstitut (JPI), in dem ich arbeite, ist das Fortbildungsinstitut der Salesianer Don Boscos in Deutschland. Wir arbeiten häufig mit Angestellten der Einrichtungen der Provinz. Zu unseren Zielgruppen gehören außerdem die Salesianer und die Don Bosco Schwestern selbst sowie andere Seelsorgerinnen und Multiplikatoren in der Jugendpastoral. Der Großteil der kirchlichen Jugend(sozial)arbeit wird heute von angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geleistet. Weil immer weniger von ihnen kirchlich sozialisiert sind, ist unser Anliegen nicht nur, Mitarbeitende über Don Bosco und seinen pädagogischen Ansatz zu informieren, sondern auch, sie für seine Anliegen zu begeistern. Die skeptische Haltung vieler Menschen zur Institution Kirche stellt dabei eine zunehmende Herausforderung dar – es gilt daher, Vorurteile gegenüber der Institution Kirche abzubauen oder überhaupt ganz neu für die Sache Jesu zu werben.

Neben der Organisation und Durchführung von Fort- und Weiterbildungen zählt auch die Grundlagenarbeit zu den Aufgaben des JPI, ebenso das Publizieren und – in geringerem Umfang – die Forschung. Die Teilnahme an Konferenzen und Fachtagungen, die Mitarbeit in Gremien der Jugendpastoral und Jugendsozialarbeit und die Vernetzung und Kooperation mit anderen Playern im (jugend)pastoralen Feld runden die Arbeit ab. Langweilig wird es darum nie. Es gibt immer wieder neue Herausforderungen. Und noch jede Menge zu tun.