Foto: Claudia Klinger Jugendliche mit Handys im Don Bosco Jugendwerk Nürnberg Foto: Claudia Klinger

Nürnberg: Smart Kiosk als Ladestation für Handy und Leben

Junge Menschen, die auf der Straße leben, haben oft keine Möglichkeit, digitale Angebote zu nutzen. Dadurch können sie an bestimmten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens nicht teilhaben. Im Smart Kiosk des Don Bosco Jugendwerks Nürnberg bekommen die jungen Wohnungslosen kostenlosen Zugang zu Strom, WLAN und Computer. Auch bei anderen Problemen finden sie im Kiosk Beratung und erste Hilfe.

Veröffentlicht am 20.07.2023

Don Bosco Jugendwerk Nürnberg

Smart Kiosk zur Ermöglichung digitaler Teilhabe

Förderbedarf: 2 mal 54.000 Euro (Personalkosten für den Einsatz von zwei weiteren Sozialarbeitern)
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Egal ob Jobsuche, Freizeitgestaltung oder Anträge bei einer Behörde – in unserer Gesellschaft funktioniert vieles digital. Internetzugang und stabile Stromversorgung sind Grundvoraussetzungen, um die digitalen Angebote und Möglichkeiten nutzen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Doch leider sind diese Voraussetzungen nicht für jeden selbstverständlich. Der Smart Kiosk des Don Bosco Jugendwerks Nürnberg soll diese Lücke schließen und vor allem wohnungslosen jungen Menschen digitale Teilhabe und einen unkomplizierten Zugang zu Hilfsangeboten ermöglichen.

„Jugendliche, die auf der Straße leben, brauchen niedrigschwellige Hilfsangebote“, erklärt Stefan Müller, Einrichtungsleiter des Don Bosco Jugendwerks. Er und sein Team wissen das aus Erfahrung, denn sie engagieren sich schon seit vielen Jahren für junge Menschen, die von gängigen Hilfsangeboten nicht mehr erreicht werden.

Ehemalige Bratwurstbude umgerüstet

Deshalb haben sie eine ehemalige Bratwurstbude mitten in der Nürnberger Fußgängerzone von der Stadt gemietet und zum Smart Kiosk umgerüstet: Dort gibt es kostenlosen Zugang zu Strom und WLAN, eine Ladestation für Smartphones sowie ein Computerterminal mit Drucker und Scanner. Außerdem bieten Betreuer vor Ort Schulungen an, die zum Ziel haben, sich im Alltag selbstständig in der digitalen Welt zurecht zu finden, mit Dokumenten und Formularen richtig umzugehen und Kostenfallen zu entdecken.

Aber auch bei anderen Problemen können junge Menschen im Smart Kiosk Beratung und erste Hilfe finden. „Die meisten Jugendlichen, die auf der Straße leben haben so viele Probleme gleichzeitig, dass sie es nicht ohne Hilfe schaffen, sie zu bewältigen“, erklärt Stefan Müller. Entwickelt wurde das Konzept des Smart Kiosk in enger Zusammenarbeit mit Sozialwissenschaftlern der Technischen Hochschule Nürnberg, die das Projekt auch in Zukunft wissenschaftlich begleiten werden. Ziel ist es, möglichst vielen jungen Wohnungslosen neue Perspektiven für ihr Leben zu eröffnen.

Jeweils zwei Mitarbeitende im Einsatz

Geplant ist, dass zwei Mitarbeitende des Don Bosco Jugendwerks vor Ort im Einsatz sind: eine qualifizierte pädagogische Fachkraft und eine geeignete Ergänzungskraft, die selbst von Obdachlosigkeit betroffen war und ihre eigenen Erfahrungen in die Beratungsarbeit einfließen lassen kann. Damit kann allerdings nur eine begrenzte Öffnungszeit gewährleistet werden. Um den Smart Kiosk an möglichst vielen Tagen und zu möglichst vielen Zeiten öffnen zu können, bräuchte es mehr Personal. Dringend gesucht wird deshalb finanzielle Unterstützung, die die Personalkosten für weitere Sozialarbeiter deckt.

Das Projekt im Überblick

Projekt: Smart Kiosk

Ziel: wohnungslosen jungen Menschen digitale Teilhabe ermöglichen

Zielgruppe: wohnungslose junge Menschen im Alter von ca. 15 bis 27 Jahren

Träger/Einrichtung: Don Bosco Jugendwerk Nürnberg

Einzugsgebiet der Maßnahmen: Stadtgebiet Nürnberg

Zahl der betreuten jungen Menschen: schwer zu sagen, da das Projekt erst startet und für alle jungen Menschen offen ist, die am Smart Kiosk vorbeikommen

Zeitraum: ab August 2023

Fördersumme: 2 mal 54.000 Euro (Personalkosten für den Einsatz von zwei weiteren Sozialarbeitern)